Joel bemüht sich weiterhin, mit den Kids die Umgebung sauber zu halten: «Amor puede todo» steht auf den T-Shirts, die alle tragen und bei den Aktionen mitmachen. So können sich die Kinder noch besser mit dem Anliegen identifizieren. Und natürlich gibt es auch immer eine kleine Erfrischung nach der Arbeit…
Kategorie: Allgemein
Wir brauchen einen Pickup – Danke für Ihre Spende!
Neben dem Sammeln von Geldern für weitere, dringende Bauprojekte sammeln wir aktuell Mittel für den Kauf eines Occasion-Pickup Fahrzeugs.
Bis anhin muss Joel jeden Transport (Sand, Backsteine, Armierungsgitter) einzeln durch einen Transportdienst ausführen lassen und entsprechend teuer bezahlen. Der Pickup ermöglicht grosse Einsparungen und überdies kann es als Taxi für die Bauarbeiter gebraucht werden. Aber auch Julio (link zu seiner Geschichte) kann mit dem Fahrzeug zum Arzt gebracht werden. Kurz:
Dieses Fahrzeug macht vieles einfacher! Herzlichen Dank für jeden Beitrag.
Aktuelle Vortragstour
Zur Zeit befindet sich Joel wieder auf Vortragstour in der Schweiz. In verschiedenen Gottesdiensten und Konfirmandengruppen erzählt er von unserem Projekt und bringt mit seiner Lebensgeschichte die jungen Leute zum Nachdenken.
So durften wir einer achtköpfigen Familie, die in einer kaum mehr bewohnbaren Holzhütte lebte ein einfaches Haus übergeben, das wiederum mit dem bewährten Bautrupp von Joel instand gestellt wurde. Das neue Zuhause ist für die Familie eine grosse Erleichterung. Neben dem Bewältigen des sonst schon harten Alltags sind die Familienmitgliederbesonders durch die Pflege eines geistig beeinträchtigten Sohnes gefordert.
Die Geschichte von AMOR PUEDE TODO
Im 10-minütigen Video von Gian-Berno Fark erzählt Joel Valdez, wie er sich vom Drogendealer zum Hoffnungsträger entwickelte.
Wo Joel dran bleibt
Wo wir uns engagieren, wollen wir dies nachhaltig tun. Doch Verhaltensveränderungen brauchen Zeit, Geduld und Nerven wie Drahtseile…
Nach wie vor sorgt Joel dafür, dass im Quartier der Abfall in die vorgesehenen Eimer landet. Immer mehr zeichnet sich ab, dass es dafür einen langen Atem braucht.
Um die Identifikation mit dem Anliegen eines sauberen Viertels zu stärken, plant Joel allen Kindern und Jugendlichen, die sich an den Abfallbeseitigungsaktionen beteiligen, ein T-Shirt zu schenken, das sie als «Sauberbuben» und «Saubermädchen» ausweist!
Weiterhin besucht Joel regelmässig die Leute in der Siedlung, in der wir bereits ein Bauprojekt realisiert haben. Es ist ihm wichtig, mit den Menschen dort auch über den Glauben im Gespräch zu bleiben.
Ebenso wird Joel regelmässig bei Julio und seiner Mutter anzutreffen sein. Wir sorgen dafür, dass Julio seine Medikamente erhält (die gegen die epileptischen Anfälle notwendig sind) und sofern die Familie das Geld für die Windeln nicht aufbringen kann, sind wir auch dafür besorgt. Es ist eines unserer Ziele, dass wir den Ärmsten ein Leben in Würde ermöglichen wollen.
Vom Umgang mit Enttäuschungen
Eigentlich war geplant, unmittelbar nach Joels Rückkehr mit dem dringend nötigen Neubau für Julio und seine Familie zu beginnen, doch es kam ganz anders…
Es ist unser Credo, offen auch über Enttäuschungen, Schwierigkeiten und Rückschlägen zu berichten – und davon, wie wir damit umgehen: Voller Elan ging Joel und sein Bauteam, nach seiner Rückkehr am 18. Februar, an die Planung eines würdigen und rollstuhlgängigen Zuhauses für den schwerbehinderten Julio und seine Familie. Doch kaum hatten die Vorbereitungsarbeiten begonnen, tauchten die Geschwister von Julios Mutter auf und monierten, dass sie nur bereit seien, die Bauarbeiten zuzulassen, wenn sie entsprechend entschädigt würden.
In ihrer Logik gehört das Land allen Geschwistern, doch profitieren würde nur die Familie von Julio… Trotz langen Verhandlungen waren die Geschwister nicht umzustimmen. Wir können und wollen nicht auf ihre
Forderungen eingehen. Somit kann der dringend nötige Neubau – zumindest vorläufig – nicht erstellt werden; Julio und seine Familie sind weiterhin gezwungen unter prekärsten Verhältnissen ihr Leben zu bewältigen. Wir sind jedoch am Prüfen von Alternativen, wie wir der Mutter und Julio doch noch zu einem würdigen Zuhause verhelfen können.
Diese Situation ermöglicht uns ein Bauprojekt vorzuziehen, dass wir aufgrund der grossen Not der Familie ebenfalls prioritär behandeln wollen: Marisa und ihre Familie sind von schweren Schicksalsschlägen gezeichnet; aufgrund schwerer körperlicher Leiden ist es ihr nicht mehr möglich zu arbeiten; dazu müssen sie ihren taubstummen Bruder miternähren. Die Hütte, die sie bewohnen steht kurz vor dem Zusammenbruch und der Bruder ist in einem unwürdigen Anbau untergebracht. Bei uns würden nicht einmal Hühner in solchen Behausungen gehalten.
Joel und sein Team sind motiviert an der Arbeit, die Familie hilft mit, wo sie nur kann. Es ist bewegend zu sehen, wie diese Menschen neue Hoffnung schöpfen!
Anmerkung in eigener Sache: Wir zahlen unseren Bauarbeitern faire Löhne und tragen so dazu bei, dass die Familien der Arbeiter nicht mit hungrigen Bäuchen vom Tisch gehen müssen.
Eine Vortragstour trotz Einreisesperre
Dank einer Suspensions-Bewilligung erhielt Joel die Gelegenheit, für die geplante Vortragstour in die Schweiz einreisen zu dürfen.
Während sechs Wochen tourten wir durch die verschiedensten Kirchgemeinden und Institutionen. Dabei erlebten wir bewegende Momente.
Joel und ich erzählten unsere Geschichte, die vor mehr als 15 Jahren im Massnahmenzentrum begonnen hat, in Konfirmandenklassen, Bibelstunden und Jugendgottesdiensten. Ausnahmslos stiessen wir auf grosses Interesse und beeindruckende Solidarität.
Mehr als einmal kamen Jugendliche nach der Veranstaltung auf uns zu und überreichten uns ihr Geld, das sie gerade auf sich trugen. Besonders bewegend waren die Besuche in den Einrichtungen der Justiz. Der Besuch im Massnahmenzentrum Uitikon war für Joel eine besondere Herausforderung, war er dort doch selbst einmal als Klient inhaftiert. Und genau diese Nähe zu den jetzigen Klienten bewirkte eine besondere Aufmerksamkeit: Während eineinhalb Stunden liessen sich die schweren Jungs mithinein nehmen in das bewegte Leben von Joel. Die Botschaft war in seiner Person greifbar: Veränderung ist möglich! Auch hier durften wir eine wunderbare Erfahrung machen: Nach der Veranstaltung legten die Klienten spontan Geld zusammen, und überreichten Joel einen stolzen Betrag für das Projekt in La Vega! Wenn ehemalige Straftäter Geld für die Ärmsten sammeln, dann ist Veränderung schon geschehen.
Wir durften insgesamt gegen 25’000 Franken für das Projekt sammeln. Die zurückliegenden Wochen haben uns deutlich gemacht, dass wir als ein kleines Hilfswerk, das keine grosse Breitenwirkung über Medienpräsenz oder Werbung erzielen kann, darauf angewiesen sind, dass Joel mit seiner Präsenz für das Projekt persönlich einsteht. Neben dem hohen Geldbetrag, den wir nun für weitere Projekte einsetzen können, wurde uns jedoch noch etwas ganz anderes wichtig. Joel ist durch seine Geschichte und mit seiner aufrichtigen Art für unzählige junge und ältere Menschen eine wertvolle Inspiration.
Daher haben wir gleich zwei gute Gründe, schon bald wieder einen nächsten Aufenthalt zu planen: Joel ist es ein grosses Anliegen, möglichst viele Menschen zu einem engagierten Leben im Dienst des Nächstens, zu motivieren. Dazu werden die Vortragstouren zu einer wichtigen Einnahmequelle, um den Ärmsten in La Vega weiterhin helfen zu können.
Neben den Vorträgen, betätigte sich Joel als Volontär auf der Baustelle in der streetchurch. Leider konnte er die Eröffnung des neuen Campus nicht live miterleben, dafür sind alle Leserinnen und Leser herzlich eingeladen, jeweils Mittwochs ab 17.30 im Rahmen der Grow Sessions einen Blick auf die neuen Räumlichkeiten zu werfen. Mehr dazu unter grow.streetchurch.ch.
Ein neuer Projektbereich: Die Not der Behinderten lindern
Die Armut macht Hundertausenden zu schaffen, ganz besonders und in extremer Weise leiden jedoch behinderte Menschen. In einem der ärmlichen Bauten sind wir auf Julio gestossen, ein sowohl körperlich als auch geistig schwerstbehinderter 16-jähriger Jugendlicher. Er verbringt seit Jahren sein Leben auf einem Plastikstuhl. Julio wird von epileptischen Anfällen geplagt und aus der Not wird er von den Angehörigen in diesen punktuellen Situationen zusätzlich an den Stuhl angebunden. .
Als wir Julio besuchten, war er an einer Darmgrippe erkrankt. Die Mutter war und ist mit der Pflege ihres Sohnes überfordert. Weder ihr jetziger Mann noch die anderen Familienmitglieder können oder wollen sie bei der anspruchsvollen Pflege unterstützen. Weil die völlig verdreckte WC-und Waschstelle sich ausserhalb des Hauses befindet und sie Julio alleine nicht mobilisieren kann, muss sie ihn auf dem Stuhl waschen. Ausserdem ist Julio auf Windeln angewiesen, doch dazu fehlt normalerweise das Geld… Not die berührt und die zum Handeln drängt!
Jetzt per Paypal spenden und Julios Leiden lindern.
Wir wollen das schwere Schicksal von Julio und seiner Mutter erleichtern und haben einen Plan dafür…
Und das ist unser Plan:
- Wir suchen Personen, die bereit sind, monatlich einen frei wählbaren Betrag für Julio zu spenden. Damit wollen wir einen Rollstuhl und die wiederkehrenden Ausgaben finanzieren; dazu gehören die Windeln, die lebenswichtigen Medikamente, und die nötigen Arzt- und Physiotherapiebesuche. Joel wird in Zukunft die Familie regelmässig besuchen, der Mutter bei der Mobilisierung behilflich sein und auch die Transporte von Julio übernehmen. Wer Julio einmalig oder regelmässig unterstützen will, kann dies über das unten angefügte Formular melden oder direkt über Paypal die Zahlung vornehmen.
- Wir planen für Julio und seine Familie ein Zuhause, dass ein würdevolles Leben ermöglicht und durch behindertengerechte Massnahmen die Pflege von Julio erleichtert. Dazu müssen wir den hinteren Teil der Hütte, der lediglich aus morschen Holzbrettern und verrostetem Wellblech besteht, komplett abreissen und neu aufbauen. Insbesondere werden wir die prekären sanitären Verhältnisse verbessern und ein rollstuhlgängiges Badezimmer ins Haus integrieren.
- Wir budgetieren dafür rund 18’000 Franken. Da der reformierte Stadtverband bereits eine grosszügige Spende von 7’000 Franken bereit gestellt hat, fehlen uns nur noch 11’000 Franken und jeder Franken hilft weiter!
Julio und seine Familie unterstützen
Bauprojekt
Geplant war der Umzug aus der baufälligen Holzhütte ins neue Daheim auf den Monat Mai, doch wenn Arbeiter nicht arbeiten, der Regen tagelang die Baustelle in eine Lehmgrube verwandelt und Material verspätet geliefert wird, dann wird es eben August. Die Freude über den gelungenen Bau, ist bei Naidoo und seiner kleinen Familie umso grösser! Ein besonderer Moment war es, als die Bibelgruppe zum ersten Mal im neuen Haus stattfinden konnte.
Das Häuschen ist einfach aber zweckmässig eingerichtet. Die Kochstelle wird bereits rege benutzt.
Herausforderung Wohnen:
Die Wohnsituation ist für viele armutsbetroffene Familien eine grosse Herausforderung: Oft leben in den überfüllten und abbruchreifen Wellblech- und Holzhütten Familienmitglieder aus drei Generationen. Vor allem die sanitären Verhältnisse sind mehr als prekär. In den Häuschen, die wir bauen, achten wir daher auf einen WC-Duschbereich, der eine vernünftige Körperhygiene überhaupt erst möglich macht. Allerdings können wir das Abwasser- bzw. Fäkalienproblem zur Zeit noch nicht immer befriedigend lösen. Da es in der abgelegenen Siedlung keine Kanalisation gibt, mussten wir ausserhalb des Hauses eine Fäkaliengrube bauen. Damit besteht jedoch das Risiko, dass das Grundwasser und wohl auch der nahe Bach mit dem Abwasser verunreinigt wird. Wir suchen nach besseren und finanzierbaren Lösungen.
Die Abwasserleitungen werden kostengünstig ausserhalb des Hauses und oberirdisch geführt.
Der Bau der Fäkaliengrube ist schweisstreibend.
Die Grube besitzt ein einfaches Entlüftungssystem und ist verschlossen.
Umweltprojekt
Wilde Deponien und riesige Müllablagerungen am Strassenrand sind allgegenwärtig, teilweise sind Trottoirs unpassierbar. In den Siedlungen, in denen wir ein Bauprojekt haben, räumen wir gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen den Dreck aus dem Quartier und sorgen dafür, dass der Abfall auch entsorgt wird. In zwei Quartieren haben wir solche Aktionen – bei einem zum wiederholten Male – durchgeführt.
Natürlich laden wir alle Bewohner ein, sich an der Aufräumaktion zu beteiligen, doch vor allem für die männlichen Erwachsenen ist dies meist über der Grenze des Zumutbaren. Ganz anders bei den Kindern und Jugendlichen: Es gelingt Joel hervorragend, sie zu motivieren und sie sind begeistert dabei! Immer gehört dazu auch eine pädagogische Einheit: gemeinsam laufen wir zuerst durch das Quartier und erklären den Kids, was der Abfall alles mit sich bringt: Sie wissen nun, dass der Müll ihr Grundwasser verseucht und die Wasserablagerungen im Plastikabfall ideale Brutstätten für die Aedes-Stechmücke sind, die unter anderem für die Übertragung des Zikavirus verantwortlich ist. Das saubere Quartier ist ein Applaus wert und natürlich gibt es nach getaner Arbeit, für die kleinen Müllsammlerinnen und Müllsammler eine Erfrischung. Wir sind überzeugt, dass wir bei den Kindern eine Mentalitätsänderung bezüglich ihres Abfallverhaltens erreichen können. Allerdings ist es dazu nötig, dass Joel regelmässig in den Quartieren die Aktionen mit den Kindern wiederholt. Wir lehren sie auch, wie sie Erwachsene ansprechen können, wenn diese ihre Plastikbecher weiterhin achtlos wegwerfen. Ziel ist es: Dass die Quartiere, in denen wir mit diesen Aktionen gestartet haben auch nachhaltig sauber bleiben. Eine Herkulesaufgabe.